Green Fusion optimiert Energiesysteme

Hallo Paul, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Green Fusion kurz vor:

Ja vielen Dank für die Einladung! Ich bin Paul Hock und zusammen mit meinen 3 Mitgründern Simon, Matteo und Joey haben wir Anfang des Jahres Green Fusion gegründet. Ich habe davor Wirtschaftsingenieur an der TU Berlin und danach noch Management in Frankreich studiert und habe noch während des Studiums angefangen Green Fusion zu entwickeln.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Klar gerne! Wir von Green Fusion wollen innovative Energiesysteme durch eine sektorübergreifende Steuerung und Visualisierung optimieren. In einfacheren Worten: die Energiesysteme der Zukunft (Wärmepumpen, Solarthermie, Photovoltaik, etc.) miteinander verbinden und optimieren.

Seit Januar 2021 sind wir als GmbH gegründet und derzeit noch an der TU Berlin EXIST gefördert.

Welches Problem wollt Ihr mit Green Fusion lösen ?

Wir wollen immer komplexer werdende Energiesysteme optimieren, um Kosten und vor allem CO2-Emissionen einzusparen. Dazu wollen wir die sogenannte „Sektorkopplung“ also die Verbindung von Strom, Wärme und Mobilität in einer zentralen Lösung vereinen.

Wie ist die Idee zu Green Fusion entstanden ?

Wir sind aus einem Forschungsprojekt mehrerer Industriepartner entstanden, wo versucht wurde, überschüssigen Strom aus Photovoltaikanlagen in das Heizsystem zu integrieren. Da es dafür keine funktionierende Software gab, haben wir uns dann entschieden Green Fusion zu gründen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Green Fusion erklären ?

Also Oma, du weißt ja sicherlich, dass immer mehr erneuerbare Energien benötigt werden, oder? Das Problem ist, dass dadurch im Heizungskeller nicht nur eine alte Öl- oder Gasheizung steht, sondern dass es mehrere Erzeuger wie Wärmepumpen, BHKWs usw. geben wird. Wir kümmern uns dann darum, dass diese optimal eingestellt laufen und auch aus der Ferne überwacht werden können.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Auf jeden Fall, wir optimieren die Software eigentlich jeden Tag, vor allem seit das erste kommerzielle Projekt in Betrieb genommen wurde und wir ständig Feedback zu unserer Software bekommen. Der nächste große Schritt ist jetzt, die vorausschauende Regelung je nach Wetterdaten und prognostizierten Verbräuchen durch Machine Learning.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Wir streben ein SaaS-Modell an, bei dem jährlich abhängig von der beheizten Fläche ein Betrag zwischen 0,30€ und 1,00€ pro m² gezahlt werden. Teilweise wollen die Bauherren aber auch lieber eine Einmallizenz mit geringen laufenden Kosten, da sind wir flexibel.

Wie genau hat sich Green Fusion seit der Gründung entwickelt ?

So alt ist unsere Geschichte noch gar nicht, aber natürlich entwickelt sich jeden Tag sehr viel. Wir setzen die ersten Projekte um, sprechen gerade mit Business Angels und haben mittlerweile erste Mitarbeitende angestellt, die vor allem im Front End arbeiten.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Wenn unser Büro nicht geschlossen wäre, würden wir zu siebt an der Software arbeiten. Dazu kommen einige Freelancer und erfahrene Geschäftsführer, die uns beim Aufbau unterstützen. Es kann aber durchaus passieren, dass wir in den kommenden Wochen oder Monaten nochmal 2-3 weitere Mitarbeiter einstellen werden.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Schwer zu sagen, ich glaube für die aktuelle Corona-Situation kann niemand so richtig was. Wir sind seit über 6 Monaten im Homeoffice, was manchmal nicht ganz einfach ist. Und teilweise haben wir das Bauwesen auch ein bisschen innovativer eingeschätzt. So eine richtig große Krise hatten wir aber glaub ich (noch) nicht.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Wir sind viel im Austausch und telefonieren jeden Tag mehrmals. Das wichtigste Learning in den ersten Monaten war aber auf jeden Fall auch Vertrauen gegenüber den Mitgründern. Am Anfang war fast in jedem Call jeder Gründer dabei, mittlerweile sind es in der Regel maximal zwei, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Ich glaube der Bereich, in dem wir arbeiten, ist sehr zukunftsträchtig – da entsteht gerade ein riesiger Markt. Das wichtigste ist auf jeden Fall unser Team, was richtig gut zusammenarbeitet. Auch bei den ersten Einstellungen hatten wir ein richtig glückliches Händchen, das klappt echt gut!

Und wir haben wirklich coole Partner, die uns in allen Bereichen unterstützen. Das ist auf jeden Fall wichtig in der Anfangszeit!

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Wir haben natürlich am Anfang eigene Mittel verwendet und sind nach wie vor EXIST gefördert. Dazu kommen erste Umsätze und wir hoffen, dass diese noch dieses Jahr sechststellig werden. Bald kommen auch noch die ersten Business Angels dazu, um weitere Mitarbeitende einzustellen.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir wollen unsere Software weiterwachsen lassen und erste innovative Projekte umsetzen, vor allem auch im Bereich von Quartieren. Wir haben eine lange Liste an weiteren geplanten Funktionen, die in den nächsten Monaten abgearbeitet werden soll. Wir freuen uns auf die Herausforderung!

Vielen Dank für das Interview.

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