kawaloo, hat den Platz den Du brauchst

Hallo, vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für ein Interview mit uns nehmt! Bitte stellt Euch uns zu Beginn kurz vor:

Sehr gerne! Wir sind Marcel Wipijewski und Jan-Michael Steiner, zwei langjährige Freunde, die sich in unserer Heimat Bielefeld kennengelernt und schon viel miteinander erlebt haben.

Seit 2019 sind wir zudem Geschäftspartner und haben gemeinsam das Berliner StartUp kawaloo ins Leben gerufen.

Vielleicht möchtet Ihr uns Euer Startup kurz vorstellen ?

Marcel: kawaloo ist ein Online-Marktplatz, über den privater Lagerraum, wie Keller, Garagen, Dachböden oder einfache Regale, vermietet werden kann.

Wir agieren dabei als Vermittler und stellen sicher, dass Vermieter und Mieter zueinander finden. Die Plattform selbst ging Ende 2019 online. Das Angebot und die kawaloo-Community, also Mieter, Vermieter und alle, die es noch werden wollen, wachsen seitdem stetig.

Jan: Und den Namen kawaloo haben wir gewählt, da er sich vom japanischen kawaru ableitet. kawaru bedeutet Veränderung. Das erschien uns sehr passend, da dem Bedarf an Lagermöglichkeiten meistens eine persönliche Veränderung vorausgeht. Außerdem sind Japaner wahre Meister darin, ihren begrenzten Raum sehr effizient zu nutzen und genau das ist auch unser Ziel.

Welches Problem wollt Ihr konkret mit kawaloo lösen ?

Marcel: Kurz gesagt wollen wir im weitesten Sinne dem unglaublichen Flächenmangel in Deutschland durch nachhaltige und effiziente Raumnutzung entgegentreten.

Jan: Wie wir alle wissen, hat Deutschland ein echtes Platzproblem. Allem voran betrifft das natürlich den Wohnraum – aber nicht nur! Auch Lagermöglichkeiten werden auf den ersten Blick knapper. Die Dunkelziffer an vorhandenen Lagerraum ist aber eigentlich ziemlich hoch, denn zahlreiche Keller, Dachböden, Garagen und Abstellkammern stehen frei. Man denke an all die ungenutzten WG-Keller und Garagen, die unbemerkt leer bleiben.

Marcel: Gleichzeitig suchen immer mehr Menschen nach einer Möglichkeit zum Zwischenlagern, zum Beispiel, wenn sie umziehen, länger ins Ausland gehen oder einfach nicht genug Platz im eigenen Keller haben.

Jan: Wir wollen an dieser Stelle vermitteln und dafür sorgen, dass ungenutzter Lagerraum sichtbar und verfügbar wird, sodass jeder das findet, was er sucht, und damit dem Platzmangel entgegengewirkt wird.

Wie ist die Idee zu kawaloo entstanden ?

Marcel: Die Idee von kawaloo ist eigentlich aus einem privaten Problem entstanden, das wir beide zeitgleich hatten. Jan wollte vor einigen Jahren sein Auslandssemester in Shanghai antreten und in dieser Zeit sein Studentenzimmer untervermieten. Dafür mussten die persönlichen Gegenstände, die zurückbleiben, aber zwischengelagert werden.

Das war leider gar nicht so einfach. Freunde und Familie hatten entweder keinen Platz oder waren weit entfernt. Daher musste eine andere Möglichkeit zum Zwischenlagern gefunden werden. Lange Recherchen und Vergleiche ergaben aber nur Angebote, die entweder zu teuer oder zu weit weg von Jans Wohnung waren.

Bei mir fand Jan mit seinem Problem relativ schnell Gehör, denn ich stand vor einer ähnlichen Thematik. So wollten wir gemeinsam eine Lösung für unser Platzproblem finden und standen schnell vor folgendem Grundgedanken:

Wir leben in einer Sharing Economy, teilen Wohnungen, Autos und sogar Haustiere. Eine einfache Lagermöglichkeit in der Nachbarschaft zu finden scheint aber wie eine echte Herausforderung, obwohl zahlreiche Dachböden und WG-Keller leer stehen.

Von da an war unsere Mission eigentlich klar: Wir wollen diese ungenutzten Flächen sichtbar und einfach zugänglich machen. Das war die Geburtsstunde von kawaloo!

Wie würdest du deiner Großmutter kawaloo erklären ?

Jan: Viele Menschen vermieten ihr Gästezimmer über lang oder kurz an Menschen, die für einen gewissen Zeitraum eine Unterkunft suchen. Über kawaloo werden Mieter und Vermieter über das Internet zusammengeführt, nur, dass es dabei nicht um Wohnräume geht, sondern um Stauräume. Wenn also jemand Platz im Keller, Dachboden, in der Abstellkammer oder in einem anderen Lager frei hat und diesen nicht benötigt, dann kann er ihn über kawaloo an jemanden in seiner Nachbarschaft vermieten.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Marcel: Durch die eigene Thematik, die wir in der Vergangenheit durch den Mangel an Lagermöglichkeiten hatten, war es unser oberstes Anliegen Nachbarn zusammenzubringen und so Lagerraum nachhaltig sichtbar und nutzbar zu machen. Das Mensch-zu-Mensch-Prinzip stand von Anfang an im Vordergrund.

Um der Nachfrage und den Bedürfnissen unserer Nutzer aber weiterhin gerecht zu werden, galt es irgendwann aber einen Schritt weiter zu denken und auch gewerbliche Nutzer mit einzubeziehen und diese gleichzeitig bei der Digitalisierung zu unterstützen. Der Hintergedanke war an dieser Stelle für alle, den Horizont zu erweitern und ein möglichst breitgefächertes Angebot sicherzustellen.

Jan: Ja, und Corona hat diese Erweiterung unseres Angebots einmal mehr vorangetrieben, da plötzlich auch Eventlocations, Coworking Spaces und Büros ungenutzten Stauraum zur Verfügung hatten, der nach wie vor sehr gefragt ist.

Uns ist es wichtig agil zu bleiben und auf das zu reagieren, was wirklich benötigt wird. Und wir haben noch einige Ideen in der Pipeline, die dem Platzproblem in Großstädten wie Berlin nachhaltig entgegenwirken werden.

Marcel: Auf jeden Fall!

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Jan: Das ist eigentlich ganz einfach. Wir bringen Menschen, die ungenutzten Stauraum zur Verfügung haben, mit jenen Menschen in ihrer Nachbarschaft zusammen, die dringend Lagermöglichkeiten benötigen. Der gesamte Ablauf funktioniert unkompliziert über eine Online-Plattform. Für die erfolgreiche Vermietung erheben wir eine monatliche anteilige Gebühr.

Marcel: Aber nicht nur! Zudem bieten wir diverse Services, wie ein zuverlässiges Online-Payment, Versicherungen, Transport und individuellen Support, um den gesamten Prozess für beide Seiten so einfach und sicher wie möglich zu halten. Und: Über unseren Blog und unsere Social Media Kanäle geben wir zudem wertvolle Tipps und Informationen rund um das Thema Lagerraum mieten und vermieten.

Wie genau hat sich kawaloo seit der Gründung entwickelt ?

Marcel: Uns war es von Beginn an wichtig, starke Partnerschaften zu schließen, die unseren Usern den größtmöglichen Nutzen bieten. Besonders hervorzuheben sind digitale Zutrittslösungen, Versicherungen und Transporthilfen, damit unsere User einen nahtlosen und unkomplizierten Ablauf erleben, der wirklich sicher ist.

Seit Mitte 2020 sind wir zudem Teil des Future City Incubators. Dabei handelt es sich um ein Programm der Berlin Innovation Agency, das zukunftsweisende Berliner StartUps fördert und auf ihrem Weg begleitet. Diese Teilnahme hat unserem Unternehmen noch einmal einen richtigen Schub gegeben.

Wir sind sehr dankbar, bei diesem Förderprogramm teilnehmen zu können, denn es war von Anfang an prägend und bereichernd für die Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells. Zudem konnten wir zahlreiche Kontakte zu Entscheidern in Berlin und darüber hinaus knüpfen. Wir sind uns sicher, dass kawaloo dadurch weiter wachsen und noch zahlreiche glückliche Nutzer zusammenbringen wird.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Jan: Seit der Teilnahme an dem genannten Programm der Berlin Innovation Agency stehen alle Zeichen klar auf Wachstum. Wir sind derzeit ein Team von 6 Leuten und was unser Angebot angeht: Mittlerweile inserieren Menschen in ganz Deutschland ihren Lagerraum über kawaloo. Alle deutschen Großstädte sind auf unserer Online-Plattform vertreten.

Marcel: Zudem wird das Angebot an sich immer umfangreicher. So finden sich nicht mehr bloß normale Keller und Dachböden in unseren Inseraten, sondern mittlerweile auch ganze Eventlocations, Teile von Coworking Spaces und Seminarräumen, die sich zum Lagern von Gegenständen gut eignen. Zuletzt zählen wir auch immer mehr Self-Storage Anbieter, die unsere Plattform nutzen, um ihren Kunden digitale Prozesse anzubieten.

Blickt bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Marcel: Ja, natürlich gehen besonders in der Anfangsphase auch Sachen schief. Manchmal waren es ganz banale Dinge, wie, dass eine Buchung letztendlich nicht zustande kam, weil ein Kühlschrank beim Einlagern nicht durch die Tür gepasst hat oder die Raumtemperatur zu niedrig war.

Jan: Es passt eben nicht jeder Deckel auf jeden Topf. Aber aus solchen Dingen lernt und wächst man. Wir haben daraus gelernt, wie wichtig es ist, ein detailreiches Inserat zu erstellen und mehr über sich preiszugeben. So bleiben für unsere Nutzer keine Fragen offen und sie wissen, mit wem und mit welchem Lagerraum genau sie es zu tun haben.

 Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Marcel: Ich würde sagen, dass wir unserer Vision von Anfang an treu geblieben sind und großen Wert darauf legen, uns agil an die aktuellen Gegebenheiten, Stichwort Corona, anzupassen.

Jan: Den Kurs werden wir auf jeden Fall beibehalten und durch all die neuen Ideen und das Feedback unserer Nutzer, bereichern.

Vielen Dank für das Interview.

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