Digitale Geldwäschecompliance mit Acadias

Hallo Louis, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Acadias kurz vor:

Ich bin Louis und habe vor knapp einem Jahr Acadias zusammen mit meinem Co-Founder Till gegründet. Inzwischen besteht unser Team aus sechs großartigen Personen, die hauptsächlich die Entwicklung unserer Technologie vorantreiben.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen?

Acadias ist entstanden, weil wir erkannt haben, dass es an praxisorientierten Softwarelösungen für die Einhaltung des Geldwäschegesetzes (GwG) mangelt. Wir konzentrieren uns dabei auf den „non-financial“ Sektor, zu dem u.a. Branchen wie Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Notare, Immobilienmakler gehören. Während das Thema Geldwäscheprävention im Finanzsektor bereits seit einigen Jahren stark reguliert ist, fehlt es im „nicht-finanziellen“ Sektor an digitalen Lösungen für einen ganzheitlichen Prozess. Unser Ziel ist es, allen Verpflichteten Berufsträgern eine digitale Plattform zur Verfügung zu stellen, um die Regularien des GwG so einfach wie möglich einzuhalten.

Welches Problem wollt Ihr mit Acadias lösen?

Die zuvor beschriebenen Branchen sind verpflichtet, die Regularien des Geldwäschegesetzes einzuhalten. Dies geschieht derzeit oft durch zeitaufwendige und damit auch kostenintensive, manuelle Prozesse in den betroffenen Unternehmen. Wir bieten eine vollständig digitale und automatisierte Lösung, die sowohl den Verpflichteten als auch deren Klienten entlastet. Wir vereinfachen und beschleunigen den Prozess erheblich.

Wie ist die Idee zu Acadias entstanden?

Vor der Gründung von Acadias arbeitete ich für einen der führenden Anbieter von Identifikationssoftware im Vertrieb. Diese Software wird unter anderem von großen Finanzdienstleistern genutzt, um Ausweisdokumente zu verifizieren. Durch viele Kundengespräche ist es zunehmend aufgefallen, dass Verpflichtete des GwG nicht nur eine Lösung für die reine Identifikation Ihrer Klienten / Mandanten benötigen, sondern einen vollumfänglichen Prozess für die Einhaltung der Regularien. Durch meinen engen Kontakt mit Kunden wurde mir bewusst, dass es speziell für den „nicht-finanziellen“ Sektor keine digitale Lösung für den gesamten Prozess gibt. Nach der ersten Marktevaluierung, habe ich mich dazu entschieden, gemeinsam mit meinem Mitgründer Till, Acadias zu gründen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Acadias erklären?

Meiner Großmutter würde ich sagen, dass wir verschiedenen Branchen, wie beispielsweise Rechtsanwälten, mit einer Software dabei helfen, das Geldwäschegesetz einzuhalten und somit ein enormen Kosteneinsparungspotenzial in den Kanzleien ermöglichen.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell?

Wir nutzen ein Software-as-a-Service (SaaS) Modell. Kunden zahlen je nach Größe ein monatliches oder jährliches Abonnement, das sich je nach Anforderungen und Features unterscheidet. Dadurch können wir sowohl kleinen Unternehmen als auch internationale Konzernen eine auf Sie zugeschnittene Lösung anbieten.

Wie genau hat sich Acadias seit der Gründung entwickelt?

Wir können auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Kurz nach der Gründung konnten wir erste Kunden mit einem MVP überzeugen und sind dann im Oktober mit einem Softlaunch live gegangen. Wir stehen in ständigem Austausch mit verschiedenen Kanzleien, um das Produkt kontinuierlich an die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen. Derzeit entwickeln wir die Plattform mit hoher Geschwindigkeit weiter, um unseren Kunden einen noch größeren Mehrwert zu bieten. Wir nutzen die Produktentwicklung auch, um neue Kundengruppen zu erschließen.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?

Wir haben uns teilweise selbst ein Bein gestellt, indem wir die gleichen Themen immer wieder auf den Tisch gebracht haben. Im ersten Jahr trifft man häufig kleine Fehlentscheidungen, vor allem in Bezug auf die strategische Ausrichtung und Budgetverteilung. Das wichtige ist nur daraus zu lernen.

Was habt Ihr daraus gelernt?

Und hier sind wir auch schon beim Thema!
Es ist wichtig, sich auf die wichtigen Dinge zu fokussieren. Im Gründeralltag gibt es tausend Dinge zu erledigen, aber es ist entscheidend, sich übergeordnete Ziele zu setzen und seine Arbeit entsprechend zu priorisieren. Es kann auch sehr hilfreich sein, sich mit Gleichgesinnten zu connecten, um bereits aus den Fehlern zu lernen, die andere schon gemacht haben 😉

Wie ist Euer Startup finanziert?

Kurz nach der Gründung haben wir eine Pre-Seed Runde mit verschiedenen Business Angels abgeschlossen. Im Oktober 2023 erhielten wir außerdem eine „InnoFinTech“ Förderung von der Stadt Hamburg.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate?

Wir sind derzeit stark in die Produktentwicklung und die Betreuung unserer Kunden involviert. In diesem Jahr möchten wir auch unser Team erweitern und suchen daher in allen Bereichen nach weiteren Talenten, die gemeinsam mit uns Acadias zu der führenden Plattform in punkto Geldwäsche-Compliance vorantreiben wollen.

Vielen Dank für das Interview.

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