FiveTeams – verbindet IT-Fachkräfte mit Unternehmen

Hallo Lukas, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei FiveTeams kurz vor:

Hi und Danke für die Einladung! Ich bin Lukas von FiveTeams und gemeinsam mit meinen MitgründerInnen Anja und Alessandro entwickle ich einen anonymen Jobmarktplatz für Techies.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Klar, gerne. FiveTeams ist wie gerade angesprochen ein anonymer Jobmarktplatz, auf dem sich Techies, also SoftwareEntwicklerInnen, Data Scientists, Digital DesignerInnen sowie Performance Marketeers, über ihrem Wunschgehalt von attraktiven ArbeitgerberInnen abwerben lassen können. Dabei verfolgen wir einen “Salary First“-Ansatz, Unternehmen verpflichten sich also bei uns zu einer konkreten Gehaltsangabe im Voraus.

Das funktioniert dann wie folgt: Techies können sich in unter einer Minute mit ihrem LinkedIn Profil oder CV anmelden. Im Anschluss legen sie ihr Wunschgehalt pro Stadt fest, schließen Industrien (z.B. Tabak) aus und wählen ihre präferierte Unternehmensgröße (z.B. Start-Up versus Konzern). Danach können sie sich zurücklehnen bis Angebote über ihrem Wunschgehalt eintreffen. Talente bleiben dabei so lange anonym, bis sie einem Jobinterview zusagen.

Welches Problem wollt Ihr mit FiveTeams lösen ?

Auf der einen Seite ist die passive Jobsuche für viele Talente super frustrierend: Sie werden oft mit irrelevanten Jobangeboten von Headhuntern zugespamt, erleben Diskriminierungen im Einstellungsprozess, die zu Pay Gaps führen und ärgern sich über zu spät im Prozess geführte Gehaltsverhandlungen.

Auf der anderen Seite ist für HR-Abteilungen das Abwerben von Top Techies ebenfalls ein Pain. Abwerbungsoffene Talente sind schwer zu identifizieren, bei der Abwerbung können Imageschäden entstehen und grundsätzlich sind Abwerbungen auch heutzutage noch ziemlich teuer.

Mit FiveTeams schaffen wir eine Jobplattform, die auf die passive Jobsuche bzw. das Abwerben von Talenten ausgerichtet ist und somit die genannten Probleme auflöst. Bei uns erhalten Talente anonym passgenaue Jobangebote über ihrem Wunschgehalt, die ausschließlich auf ihren Skills und Erfahrungen basieren – vollkommen unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft. Personalverantwortliche bekommen durch FiveTeams einen modernen, kostenoptimierten und effizienten Zugang zu abwerbungsoffenen Top IT-Talenten.

Wie ist die Idee zu FiveTeams entstanden ?

Bei FiveTeams gab es drei Aspekte, die uns zur Gründung bewogen haben:

Zum Ersten ist das Gehalt heutzutage noch zu stark durch diskriminierende Faktoren bestimmt – Faktoren, die unserer Meinung nach zwingend der Vergangenheit angehören sollten. So liegt etwa in Deutschland der “Migration Pay Gap” bei 15% und der “Gender Pay Gap” bei 19%. Im Tech Bereich liegt er sogar bei 27%.

Zum Zweiten haben wir gemerkt, dass über die gängigen Abwerbekanäle wie z.B. LinkedIn oder auch Headhunter oft irrelevante Jobangebote en Masse versendet werden. Wenn man dann noch direkt am Arbeitsplatz angerufen wird, kann das echt unangenehm sein.

Zu guter Letzt wird das Gehalt oftmals viel zu spät im Prozess angesprochen und verhandelt. Niemand sollte viel Zeit und Engagement in drei bis vier Interviewrunden investieren, nur um dann festzustellen, dass der aktuelle Job besser vergütet wird.

Somit entstand die Idee hinter unserem Businessalignment nicht in einem einzigen, konkreten Moment, sondern letztlich durch eine Kombination mehrerer Erkenntnisse, Eindrücke und Learnings.

Wie würdest Du Deiner Großmutter FiveTeams erklären ?

Wir bei FiveTeams verbinden IT-Fachkräfte mit Unternehmen. Somit sind wir so etwas wie moderne Personalvermittler, nur digital und mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit: unsere Vision ist es, einen vollkommen fairen und transparenten Jobmarkt zu schaffen.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Unser Konzept hat seit dem Start 1-2 Pivots durchlaufen, aber ich denke, das ist nicht nur normal, sondern auch notwendig. Beim Testen von Geschäftsideen kommt es oft vor, dass die initiale Ausrichtung überdacht und an die tatsächlichen Anforderungen des Marktes angepasst wird. Aus meiner Sicht folgen StartUps keinen linearen Prozessen, sondern müssen sich immer wieder dynamisch und iterativ auf dem Weg zum Product Market Fit (und zum Teil auch darüber hinaus) verändern und adaptieren.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Die Nutzung unseres Jobmarktplatzes ist für Techies zu 100% kostenfrei.

Für Unternehmen verfolgen wir ein Abonnementmodell mit drei verschiedenen „Plänen“. Diese unterscheiden sich vor allem in der Anzahl der möglichen Suchkampagnen je Monat sowie natürlich in den anfälligen Fees. Bei uns können Unternehmen ab 199€ im Monat Suchkampagnen starten.

Wie genau hat sich FiveTeams seit der Gründung entwickelt ?

Seit Anfang des Jahres sind wir pre-seed gefördert durch das Berliner Startup Stipendium. Ende April konnten wir dann die Plattform launchen. In den letzten zwei Monaten, seit Launch, sind wir auf über 500 IT-Talente angewachsen. Täglich kommen hier aktuell Mitglieder im zweistelligen Bereich dazu. Auf Unternehmensseite unterstützen wir aktuell einige Scale-Up Startups aus Berlin. Letzte Woche konnten wir den ersten internationalen Konzern gewinnen.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Gute Frage! Natürlich haben wir in der Vergangenheit einige Fehler gemacht. Aber das finden wir gar nicht schlimm, da man aus Fehlern immer am meisten lernt. Wichtig ist nur, dass man den gleichen Fehler nicht 2- oder noch ärgerlicher 3-mal begeht 😉

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Aus den „Fehlern“ der vergangenen Jahre haben wir viele Dinge gelernt – unter anderem wie wichtig Persistance und ein stetiges Hinterfragen von (hypothetischen) Annahmen sind. Das wiederum hat uns gelehrt, Ideen immer schnell auf dem Markt zu testen, ohne zu lange abzuwarten bzw. ohne sich zu sehr in eine (unvalidierte) Idee zu verlieben.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Ich denke, dass wir von Anfang an das Glück hatten, ein großartiges Team mit dem richtigen „Learning Mindset“ aufbauen zu können. Letzten Endes sind Unternehmen ja nichts anderes als Menschen, die zusammen versuchen, Herausforderungen zu lösen. Und je besser das Team funktioniert, desto cooler werden auch die Lösungen.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Derzeitig sind wir in den größten deutschen Großstädten aktiv – in den nächsten 12 Monate wollen wir im gesamten DACH-Raum vertreten sein. Darüberhinaus messen wir unseren Erfolg daran, inwiefern wir den Jobmarkt hinsichtlich Gleichberechtigung sensibilisieren und diesen Talent für Talent fairer gestalten können. Wir glauben fest daran, dass für die Lösung zukünftiger, globaler Herausforderungen ein unvoreingenommener Blick auf und Zugang zu einem möglichst großen, diversen Talentpool erfolgskritisch ist.

In den nächsten 12 Monaten wollen wir diesem Ziel jeden Tag aufs Neue näher kommen.

Vielen Dank für das Interview.

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