Enpal – der Pionier für Solaranlagen im Abo

Hallo Jochen, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Enpal kurz vor:

Ich bin Jochen Ziervogel, Mitgründer des 2017 gegründeten Unternehmens Enpal aus Berlin.

Jochen Ziervogel

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Enpal bietet Solaranlagen im Abo. Bei uns bekommen Eigenheimbesitzer also eine Solaranlage aufs Dach, ohne Anschaffungskosten. Unsere Abos starten ab 50 Euro und wir bieten unseren Kunden ein Rundum-sorglos-Paket, d.h. wir kümmern uns um Wartung, Reparatur und Versicherung. Nach 20 Jahren können unsere Kunden die Anlage für einen symbolischen Euro kaufen und weiterführen. Das Ergebnis: Wir haben schon 40.000 Kundenanfragen pro Monat.

Welches Problem wollt Ihr mit Enpal lösen ?

Mit Enpal wollen wir grüne Energie für alle zugänglich machen. Photovoltaik spielt dabei eine große Rolle: Die eigene PV-Anlage war bis dato nur der oberen Mittelschicht vorbehalten. Solche Anlagen sind teuer in Anschaffung und Wartung. Wenn wir die Klimakrise bekämpfen wollen, müssen wir aber alle an einem Strang ziehen und jeder sollte in der Lage sein, seinen Beitrag leisten zu können. Aus diesem Grund wollten wir eine bezahlbare Alternative schaffen, die den teuren Kauf einer Anlage umgeht und pro Monat nicht mehr kostet als der herkömmliche Stromtarif. Das ist aber erst der Anfang. In Zukunft werden wir nicht nur Solaranlagen anbieten, sondern unter anderem auch einen eigenen Ökostromtarif.

Wie ist die Idee zu Enpal entstanden ?

Mein Mitgründer Mario Kohle hat 2008 Aroundhome gegründet und sich dort schon viel mit dem Thema Photovoltaik auseinandergesetzt. Dort haben Mario und ich uns auch kennengelernt und sind immer wieder auf dasselbe Problem gestoßen: Für Verbraucher ist es noch immer viel zu kompliziert, sich eine Anlage anzuschaffen. Der Hausbesitzer ist hier meistens auf sich allein gestellt, muss viel Geld in die Hand nehmen und sich um Dinge wie Versicherungen, Einspeisevergütung und Anmeldung bei der Bundesnetzagentur selbst kümmern. Das alles nehmen wir ihm mit Enpal jetzt ab.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Zu Beginn haben wir Solaranlagen verkauft. Schon nach kurzer Zeit ist uns aufgefallen, dass die Nachfrage zwar groß ist, aber sich nicht jeder eine Solaranlage leisten kann. Das haben wir mit unserem Mietmodell geändert. So muss keiner der Kunden mehr eine große Investition tätigen und jeder Eigenheimbesitzer kann mit Enpal den eigenen grünen Strom produzieren.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Die Anlagen werden von uns vorfinanziert und auf dem Dach des Kunden installiert. Unsere Kunden zahlen dann über 20 Jahre hinweg einen monatlichen Leasing-Beitrag, der über die gesamte Laufzeit gleich bleibt. Dadurch haben unsere Kunden Planbarkeit, was ihre Kosten betrifft und wird nicht von hohen Reparatur- oder Wartungskosten überrascht.

Wenn sich ein Eigenheimbesitzer für eine PV-Anlage von Enpal interessiert, kann er sich vorab unverbindlich anhand eines Online-Fragebogens die Kosten kalkulieren lassen, die er mit einem Wechsel zu Photovoltaik über die nächsten 20 Jahre hinweg spart. Diese Kalkulation können wir mit unserer eigenen KI-betriebenen Software mithilfe von nur ein paar Bildern des Kunden erstellen. Entscheidet er sich für Enpal, wird die Photovoltaikanlage von unserer eigenen Enpal Montage GmbH oder einem Partnerbetrieb installiert. Zwischen Erstkontakt und verbauter Anlage liegen meist nur wenige Wochen.

Wie genau hat sich Enpal seit der Gründung entwickelt ?

Seit der Gründung 2017 sind wir rasant gewachsen. Inzwischen beschäftigen wir ungefähr 500 Mitarbeiter und haben daneben im März 2020 unsere Enpal Montage GmbH aufgebaut, die inzwischen aus 170 Angestellten besteht und deutschlandweit agiert. Mittlerweile sind wir Marktführer für Solarlösungen in Deutschland und haben seit der Gründung bereits 6.000 Anlagen gebaut.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Mit unserem Mietkonzept haben wir eine Lücke im Markt entdeckt. Was uns am meisten dorthin gebracht hat, wo wir mittlerweile stehen, sind unser erfahrenes Management Team und die Entscheidung, so viel wie möglich aus einer Hand laufen zu lassen (aus dem Grund haben wir auch unsere eigene Montage GmbH gegründet). Diese und eine komplette Digitalisierung des Planungsprozesses der Anlagen durch KI ermöglicht uns, effizienter zu arbeiten und noch schneller zu wachsen. In dem Bereich würde ich sagen, haben wir bisher alles richtig gemacht.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Die Anlagen refinanzieren wir mithilfe starker Partner, wie der DBK oder Berliner Volksbank. Außerdem konnten wir unser Finanzierungsvolumen in einigen Finanzierungsrunden im vergangenen Jahr deutlich aufstocken. Mittlerweile haben wir unter anderem Investoren wie Picus Capital, die Zalando Gründer und Princeville Capital, den US-Fonds, in dem auch Leonardo DiCaprio als Advisor agiert, als Investoren auf unserer Seite. Sie unterstützen uns dabei, die Vision von Enpal noch weiter auszubauen.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Zum einen wollen wir in den kommenden 12 Monaten noch mehr Anlagen bauen – 12.000 sind unser Ziel für dieses Jahr. Parallel arbeiten wir gerade daran, unseren eigenen Ökostromtarif –  Enpal Energy – auf die Beine zu stellen. Bis 2027 werden wir 5 Millionen Haushalte mit grüner Energie versorgen.

Vielen Dank für das Interview.

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